petja dimitrova

works - collective projects - cv

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2005 Für migrantische Selbstorganisationen. im Rhamen des Projektes Arbeiten gegen Rassismen / Posters entlang der Strassenbahnlinie D in Wien sowie in derstandard, Ansichtsache.

Arbeiten gegen Rassismen ist ein von KünstlerInnen und AktivistInnen gemieinsam für den öffentlichen Raum entwickeltes Projekt, das im Juli 2005 entlang der Wiener Staraßssenbahnlinie D auf Litfassftsäulen, City-Lights sowie auf großformatigen Plakaten in Halltestellenbereichen zu sehen war. Die Plakatserie zeigt unterschiedliche künstlerische und aktivistische Positionen, die Wirkungsweisen von Rassismen sowie Widerstandsformen dagegen thematisieren. Kuratiert von Daniela Koweindl und Martin Krenn, mit Ljubomir Bratic/Richard Ferkl, SFC, Anna Kowalska, Klub Zwei Ein Projekt, finansiert von KÖR Wien.

"Für migrantische Selbstorganisationen" von Petja Dimitrova: Ein lustiges Picknick, bei dem "bunte" Frauen unterschiedlichster Herkunft köstliche selbstgemachte exotische Gerichte auspacken und zum Kosten anbieten. Sie sind offen, gastfreundlich, sympathisch. Ein Bild von einer Gruppe Migrantinnen aus Wien, die ihre Küche präsentieren und somit "unsere" bereichern - ein durchaus häufig zu sehendes Szenario. So weit offen gegenuber der "Kultur" ihrer migrantischen MitburgerInnen ist die österreichische Mehrheitsgesellschaft. Aber daruber hinaus? Nach jahrzehntelangem Aufenthalt ist die Partizipation von MigrantInnen - außer in der Gastronomie und anderen Gebieten, wo Platz fur Folklore ist - noch in keinem anderen gesellschaftlichen Bereich möglich. Das Foto auf der Plakatarbeit entstand bei einer gemeinsamen Feier mit einer Gruppe von Frauen, mit der ich im Rahmen meiner langjährigen Arbeit im Migrations- und Antirassismusbereich mit NGO's in Wien Projekte zu politischer Bildung und Empowerment durchfuhrte. Als Kunstlerin und Aktivistin mit Migrationserfahrung engagiere ich mich u.a. in Aktivitäten zur Stärkung, Repräsentation und Gleichstellung von MigrantInnen und marginalisierten gesellschaftlichen Positionen. Die ausformulierten Statements auf dem Plakat sind gemeinsam formulierte Forderungen von MigrantInnen nach Selbstbestimmung, gleichberechtigter BürgerInnenstellung und Rechten in der österreichischen (bzw. EU-) Gesellschaft. Aus Alltagserfahrungen von struktureller Diskriminierung, Rassismus und Xenophobie, grundeten wir Netzwerke, um diese Erfahrungen zu thematisieren und zu bekämpfen. Der Begriff "wir" wird hier im Gegensatz zur Individualisierungs-, und Disziplinierungspolitik des Neoliberalismus eingesetzt. Die Bedeutung von "migrantischer Selbstorganisation/en" versteht sich als Gegenbegriff zur neoliberalen Logik – gemeinsame "Selbst"organisation statt vereinzelnde "Selbst"verantwortung des Individuums.

Präsentiert in: Schaufenstergalerie von maiz, Linz 2006. Verborgene Geschichte/n. remapping Mozart: Konfiguration IV, „Es ist kein Traum“. Bricks-5, Wien, 2006. In MALMOE: Verein zur Förderung medialer Vielfalt und Qualität. #27/ 2006